Samstag, 19. November 2016

Bundesarchiv: Künftig kein analoges Umkopieren mehr!





von Frank Blum

Ich erinnere mich noch genau an meine Telefonate mit dem Filmarchiv des Berliner Bundesarchivs, als ich vor zehn Jahren meine Kölner Artur-Brauner-Retrospektive (die bislang größte mit über 20 Filmen, by the way) vorbereitete und man mir mitteilte, es werde in Kürze Siodmaks Die Ratten umkopiert; leider wurden sie nicht rechtzeitig für Köln fertig, aber immerhin, sie retteten einen Film, der uns in Köln nur in einer arg gekürzten, fast zerstörten Form aus dem bekannten Bielefelder Archiv zur Verfügung stand.

Demnächst wird es jedoch leider auch in Berlin Essig sein mit Filmeretten, im doppelten Sinne des Wortes. Das Bundesachriv beabsichtigt allen Ernstes die Stillegung der Kopierstrecke für 35mm- Film. Nun gibt es zugegebenermaßen Tausende von Filmen, deren künstlerischer Wert (wir reden hier nur von Spielfilmen) sich in derart engen Grenzen hält. dass ein Umkopieren auf Digi-Datenträger noch zu dulden und kein großer kultureller Verlust wäre. Bei zahlreichen anderen Filmen wäre es aber eben doch der Fall, denn die nicht-analoge Kopie eines 35mm-Films kann dessen Ästehtik und eigentlichen Ausdruck bestenfalls mehr oder weniger annähernd und immer nur um den Preis einer substantiellen Ver- und Entfremdung wiedergeben, es findet eine technische und ästhetische Verfälschung statt.

Muss das unbedingt sein, in einem der angeblich reichsten Länder der Welt? The same old story, dieser Reichtum befindet sich ähnlich wie in Trump-Country weitgehend in den Händen einer kleinen Oberschicht, während der öffentliche Dienst, und zu dem gehört das Archiv, ausgeblutet wird. Hinzu kommt wohl, dass die Deutschen Film und Kino wohl noch immer nicht als gleichwertige Kunstform anerkannt haben.


















Rätseln mit Ronnie



Was haben Helmut Schmidt und Brigitte Mira gemeinsam? Auflösung wie immer am Post-Ende. 






     Demnächst im Kino





Gemeinsam wohnt man besser: Alter Plot wird halbwegs flott


Der Titel ist schon mal grundfalsch, denn es kommt immer darauf an, mit wem man wohnt. Die neue französische Komödie Gemeinsam wohnt man besser, Regie Francois Desagnat,  ist eine Variante des "Altes-Herz wird wieder jung"- Motivs, das erst voriges Jahr mit  Frühstück bei Monsieur Henri wesentlich besser präsentiert wurde, mit einer schönen Altersrolle für Claude Brasseur. 



 In dem neuen Film ist Resnais-Ensembleschauspieler Andre Dussolier der zunächst griesgrämige Alte. Wer sich in der Vor- weihnachtszeit oder später was Unterhaltsames geben will, macht jedenfalls mit diesem Neuen auch keinen Fehler. Akzeptabel, mehr im neuen Heft. Kinostart am 18. Dezember.  





Oscar, der freundliche Cineast






Manche Flüchtlinge aus Afrika kehren jetzt vielleicht freiwillig in die warme Heimat zurück, wenn sie merken, wie zur sozialen Kälte auch noch das kalte Winterwetter kommt. das wäre ein Stoff für ´ne Satire.



















 Des Rätsels Lösung:



Beide begannen ihre Karriere im Dritten Reich. 







 

Dienstag, 15. November 2016

Der Trouble mit Trump




Das Motiv des eine Knarre an die Schläfe haltenden Uncle Sam angesicht der beiden ungeliebten Kandidaten fand ich gleich in zwei verschiedenen Karikaturen (auf der anderen knien die beiden in den Startlöchern zu einem Langstreckkenlauf und Uncle Sam steht daneben und will statt des Start- schusses sich selbst die Kugel geben). Nicht dass den US-Zeichnern die Fantasie ausgegangen wäre, im Gegenteil, insgesamt gab es ja zahllose Wahlkampfdeskriptionen in Karikaturform. Es ist einfach signifikant, dass die Yankees wohl spürten: Beide sind imgrunde nicht erste Wahl und vor allem keine Kandidaten der Herzen. Allenfalls interpretierte man Dinge in sie hinein, die man gerne in ihnen sah, nicht zuletzt auch bei uns: So wie damals alle für Obama waren, einfach nur weil er schwarz und damit so schön politisch korrekt war, so waren nun die deutschen Medien mehrheitlich gegen Trump, denn er war so hässlich politisch unkorrekt. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Ja, von wegen.

Ich sage ganz offen: Ich hätte Trump gewählt, denn ich fühle mich als Deutscher von ihm eher vertreten als von Frau Merkel. Wenn Trump im Wahlkampf sagte, was in Deutschland mit der Flüchtlingspolitik passiere, sei eine Schande, so instrumentalisierte er es natürlich für seine Interessen - und doch hat er im kern ganz einfach recht. Dass Politiker nicht alles halten (können), was sie im Wahlkampf versprechen, ist ein alter Hut. Die Mauer an der Grenze zu Mexiko dürfte ein Problem werden, obwohl die Israelis mit ihrer Mauer keine haben, und dabei steht sie auch noch großteils völkerrechtswidrig weit vor der Grenze auf palästinensischem Gebiet. Und die Engländer bereiten gerade eine Mauer an der Kanalküste vor. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten jedoch ..... man wird sehen. Vielleicht ist es künftig in der westlichen Welt wieder möglich, Frauen zu kritisieren, ohne gleich als frauenfeindlicher Chauvinist denunziert zu werden (so ging es meiner Zeitschrift vor einigen Jahren, als einer meiner Autoren die Damen von LaDoc aufs Korn nahm, verziehen haben sie uns bis heute nicht). Weder Frauen noch Schwuchteln und Lesben noch Ausländer sind die besseren Menschen, die meisten ahnen gar nicht, wie gut es ihnen in der westlichen Welt im Allgemeinen und in diesem unserem Lande im Besonderen geht - auch dies gehört zur Wahrheit, um die ein Journalist stets bemüht sein sollte, auch wenn manche es nicht hören wollen.

Was mir im Augenblick an Trump NICHT passt: Abgesehen von seiner grundsätzlichen Unbe- rechenbarkeit, die sich nicht schönreden lässt, weil er sich in der Vergangenheit zugegebenermaßen zu oft widersprochen hat, und von seiner zu blonden und zu tief in die Stirn gekämmten Mähne, was schon fast lächerlich wirkt in seinem Alter: Er gründete eine Universität und betrog dann die Stu- denten um ihre Studiengebühren, dies nur als ein Beispiel unter mehreren. Andererseits sangen die Prinzen einst "Du musst ein Schwein sein auf dieser Welt", und da hatten sie ebenfalls recht, man muss es einfach bis zu einem gewissen Grade sein, wenn man Erfolg haben will. Und man muss als US-Präsident ein Liebling der Wall Street sein, denn dort werden die wahren Strippen großteils gezogen. (fb)





Mittwoch, 26. Oktober 2016

Filmdienst zum Zweiten














"Dinge jiddet, die jiddet gar nit", sagt der Kölner / die Kölnerin.




Wieso das Aus für den Filmdienst ?

Heute mittag hatte ich ein Gespräch mit einem Mitarbeiter der Medienstelle des Kölner Erzbistums im Maternushaus (der Filmdienst erscheint zwar nicht mehr hier in Köln, wo er einst als Filminfoblatt für die Jugend gegründet wurde, aber das Bistum rückte bisher nach wie vor die erforderlichen Mo- neten raus). Er sagte mir, es stünde nun "zu 99 Prozent fest", dass der Filmdienst bald endet. Die näheren Gründe sind auch ihm unbekannt. Bei ihm regt sich Unmut darüber, dass so viele Zeitschrif- ten, die wirklich überflüssig sind, überleben, auch in Printform. Recht hat er. (Frank Blum)






When Cinema was groovy





Ein "ghost-a-thon" im Paramount-Kino in Miami, undatiert, wohl Ende der Fifties. Quelle: Miami He- rald (ist sowas wie bei uns der Stadt-Anzeiger)







Montag, 24. Oktober 2016

70 Jahre im Dienst des Films ......





..... und nun droht den Kollegen vom Filmdienst das Aus. Im Juli war bereits der freie Verkauf der traditionsreichsten deutschen Filmzeitschrift eingestellt worden. Der Verlag und die Katholische Filmkomission stellen in einem gemeinsamen Schreiben an den VDFK (Verband der deutschen Filmkritik, in dem Mitglied zu sein ich die Ehre habe) fest, dass dem Filmdienst durch die Subventionskürzung der katholischen Kirche der finanzielle Boden entzogen werde.

Befindet sich denn die Kirche in einem derartigen pekuniären Notstand? Sie ist meines Wissens der größte Immobilienbesitzer der Welt und erhält in vielen Ländern, vor allem in denen, wo es keine Trennung von Kirche und Staat gibt wie in Deutschland und Österreich, auch noch erhebliche Steuermittel; auf die sonntägliche Kollekte sind die Katholischen beileibe nicht angewiesen. Vor zwei Jahren wurde bereits die große Krise des Blattes schon einmal ausgerufen abgewendet. Und jetzt? Wenn ich in jüngster Zeit in den Ausgaben herumblätterte und las, stellte ich durchaus noch immer ein recht hohes Niveau fest, vom reaktionären "Wir raten ab"-Paradigma der 50er und 60er hat man sich dort schon lange verabschiedet.

Dass es sich freilich auch beim Filmdienst zu Zeiten, als es ihnen noch besser ging, personell um eine Mafia handelte und noch handelt, wo die Autoren auf ihren Pöstchen hocken und  prinzipiell dem Nachwuchs oder einfach mal anderen Kollegen keine Chance geben, war und ist bedauerlich. Trotzdem wäre Häme hier wohl nicht der rechte Stil, und man darf sich wundern, dass den orga- nisierten Katholiken offenbar egal ist, wenn es künftig mit epd film eine stramme angesehene evangelische Kirchenzeitung gibt und kein katholisches Pendant mehr. Wäre das nicht irgendwie schon extrem peinlich? (fb)


Mittwoch, 12. Oktober 2016

Ab morgen im Kino



Zum Beispiel Die Welt der Wunderlichs. Leider wieder mal kein Highlight der Filmkunst, allenfalls was für Katharina-Schüttler-Fanclubs (gibts die überhaupt???????).

Mehr unter www.akasavaclub.blogspot.com.









Sonntag, 9. Oktober 2016

Hinweis für die Kollegen







Am kommenden Mittwoch, dem 12. Oktober findet um 15 Uhr in der Bar der "wohngemeinschaft", Richard-Wagner-Str. 39 am Rudfolfplatz die Pressekonferenz unseres Partnerprojekts, "5 Jahre Filmclub Akasava", statt.






Dienstag, 4. Oktober 2016

Ab Donnerstag im Kino









Absolutely Fabulous



Wer auf einer großen Kinoleinwand sehen will, wie Kate Moss den Themsefluten entsteigt und "Where is the Party?" fragt, der muss diesen Film sehen. Nette aufgedreht-spaßige Unterhaltung um zwei aufgedreht-spaßige Freundinnen in London, nach einer alten Mattscheibenserie. Very british, mit vielen Cameos von Gaststars, vor allem wohl für weibliche Zuschauer. (ama)




Montag, 26. September 2016

Politisches und Pornografisches



















Doc Laura erklärt uns die Welt









82 Prozent der Deutschen sind gegen Merkels Flüchlingspolitik.
99,9 Prozent aller Medienstimmen sind dafür.
Fazit: Wir leben in einer Diktatur.


Was mag sich die UNO-Vollvrsammlung wohl gedacht haben, als Herr Steinmeier kürzlich in seiner Rede erklärte, Deutschland hätte eine Million Flüchtlinge aufgenommen? Wahrscheinlich Reaktionen wie "Klarer Fall, die Deutschen müssen mal wieder unbedingt den Musterknaben abgeben. Denen scheint es ja noch echt gut zu gehen." Die Naionen ticken eben nach wie vor recht verschieden, Polen und die meisten anderen Länder akzeptieren keine Mindest-Aufnahmequote, Deuschland keine Obergrenze.

Und so kommt es, dass ich mich als Deustsche vom US-Präsidentschaftskandidaten mit Vornamen Donald eher verstanden und vertreten fühle als von meinem eigenen Außenminister. Wenn der Ami Sätze wie "Schaut Euch nur an, was in Deuschland los ist" sagt und damit die Flüchtlingsmisere meint, ist das naürlich von ihm instrumentalisiert; mittlerweile erscheint mir dies aber ehr noch als das kleinere Übel im Gegensatzzur hiesigen sogenannten politisch-korrekten Zensur. Den Yankees ist die Meinungsfreiheit heilig, uns nicht.

Bei der vorhin gesendeten Rededuell zwischen dem blondierten Milliardär und dem nie naturblond gewesenen Artischockengesicht namens Clinton hat Letztere wohl etwas besser abgeschnitten, aber mindestens einen Schmitzer hat auch sie sich erlaubt: Sie forderte ganz nebenbei kostenlosen Zugang zum Hochschulstudium. In Amerika! den gibt es vielleicht irgendwann mal bei den Staatsuniversitäten der Bundesstaaten, aber die taugen ja nichts.


Bilder: Newsweek

Warum nur iast das deutsche Fernsehen eines Tages hingegangen und ersetzte die traditionelle Runde Drei Tage vor der Wahl mit den sogenannten Spitzenkandidaten der großen Parteien durch ein plattes Nachäffen dieses US-Rededuells? Unserem Parteiensystem ist es ohnehin völlig unangemessen.













Videorama pleite



Die Goldgräberzeiten in der Pornobranche sind bekanntlich schon lange vorbei. Kein Wunder, wenn im Netz täglich tonnenweise nackte Haut in Aktion auf den Bildschirm gekippt wird bis zum Abwinken, und zahllose Clips von 10 Minuten Dauer und mehr sind gratis, manchen genügt dies schon vollauf.  -   Nun hat es also die Firma Videorama aus dem nahen Ruhrgebiet erwischt, bisland einer der Marktführer. Auch dies kein Wunder, man merkte zu Zeiten von Harry S. Morgan den Filmen noch einen gewissen narrativen Ehrgeiz an, denn Morgan wollte ursprünglich "richtige" Spielfilme drehen, landete dann als Reporter bei Bild und schließlich in der Erotikszene.

In einem Interview mit Splatting Image rühmte er sich, "den ersten Pissfilm" gedreht zu haben, ein richtiger Pionier also (falls Mike Hunter damals nicht schneller war, who knows). Neben einem erfreulichen Minimum an Handlung war es wohl vor allem das Starsystem, welches Videorama jahrelang einen Millionenumsatz bescherte. Die Mädels mit Wiedererkennungswert wie Vivian Schmitt (ein so dämlicher, dass schon wieder guter Name), Gina Wild und andere waren die richtigen Pferdchen, auf die Morgan setzte, ehe er relativ früh verstarb. Die Firma, der er seinen Stempel aufdrückte, hat ihn nur um wenige Jahre überlebt.














Samstag, 17. September 2016

Hilmar Thate gestorben





von Frank Blum

Ich schrieb bekanntlich vor über 20 Jahren ein erstes Buch über seine Frau Angelica Domröse und traf ihn daher mehrmals persönlich. Hilmar Thate, den seine Frau Himmy nannte, im privaten Umgang sehr freundlich und natürlich, war nicht sehr groß, wirkte aber höchst männlich und zumindest damals, Anfang der 90er, auch jünger als er war. Auf der Bühne sah ich ihn als Mephisto im ersten Teil des Faust, sehr lebendig und interessant, nur liess ihm die lust- und einfallslose Inszenierung von Alfred Kirchner damals im Schiller-Theater nicht viel Spielraum. Wenig später schlossen die staatlichen Berliner Schauspielbühnen und damit auch das Schiller-Theater als kontinuierlicher Betrieb, nicht wegen der Schauspieler, sondern vor allem wegen unfähiger Regisseure und Intendanten wie Kirchner.

 Große Kinorollen bekam Thate im Ostzonenfilm, der einer seiner "Schulen" war, nicht, nur zahlreiche Nebenrollen; damals entfaltete er sich vor allem am Theater und im Fernsehen, am wichtigsten war wohl das Kino betreffend sein Part in Fassbinders Veronika Voss, also einem Westfilm Aus erster Ehe hatte er einen Sohn, während Angelica bekanntlich nicht Mutter wurde, der Grund wird in mei- nem zweiten Domrösebuch Man nannte sie Dornmöse ausführlich beschrieben.

Die großen Zonenstars werden naturgemäß immer weniger. Von denen, die sich als gesamtdeutsche Berühmtheiten etablieren konnten und schon unter Honecker Stars waren, sind nur noch Corinna Harfouch übrig geblieben und Angelika Waller, die allerdings vor allem Fernsehstar war (ihr zu Ehren organisierte ich vor zehn Jahren in Köln eine Retrospektive). So problematisch die Defa-Filme künstlerisch und ideologisch oftmals gerieten, so blieb doch einiges sehenswert, auch wegen Schauspielern wie Hilmar Thate.





Dienstag, 13. September 2016

KÖLN: Filmclub Akasava mit neuer Spielstätte






Vor einigen Jahren eröffnete am Rudolfplatz auf der Richard-Wagner-Straße 39 eine Bar, die später zu einem Café und einem Hostel erweitert wurde. Die "Wohngemeinschaft" verfügt auch über einen gemütlichen Theatersaal, in dem Hostel- und externen Gästen Stücke und Konzerte geboten werden. Ab morgen wird der Filmclub Akasava dort ebenfalls Programm machen.

Zum Auftakt gibt es am morgigen Donnerstag um 20 Uhr Foxy Brown von 1974 mit der unnach- ahmlichen Pam Grier. Es ist jener Film, der Tarantino zu seiner Jackie Brown inspirierte. Der Filmclub zeigte den Blaxploitationhit vor einem halben Jahr schon einmal, damals in der deutschen Fassung, diesmal nun im O-Ton, leider (oder gottlob) ohne Untertitel, der Eintritt kostet 4 Euro. Akasava-Chef Frank Blum wird zuvor eine kurze Begrüßung und Einführung geben. Am 22. September folgt das Musical Funny Face mit Audrey Hepburn und Fred Astaire.

Ob die Akasavas langfristig im Hostel bleiben, wird von der Zahl der Zuschauer abhängen. Wir wünschen viel Erfolg. (ama)




Zum Orion-Jubiläum: Neuauflage von Heft 15! 






Am Samstag sind es genau 50 Jahre her: Damals schwebte zum ersten Mal der schnelle Raum- kreuzer Orion über die westdeutschen Bildschirme, am 17. September 1966, es war ebenfalls ein Samstag. Aus diesem Anlass drucken wir nochmals unser Heft zum Thema, das 2012 erschien, mit einer Sonderauflage von 20 Exemplaren. Also eine Special Collector´s Edition, die man sich nicht entgehen lassen solte.

Neben allgemeinen und speziellen Betrachtungen im "Orion-Organon" ging es in einem gesonderten Text um die Frage, ob der Vorwurf der Militär-Verherrlichung innerhalb der Serie Raumpatrouille berechtigt war. Außerdem ein Besuch in Josef Hilgers Orion-Museum. Hilger gilt als der absolute Fachmann und Experte in Sachern "Raumpatrouille", gab ausführliche Auskunft und führte durch seine Sammlung. Außerdem ein Nachruf auf den damals gerade verstorbenen Hans Kneifel.  -  Die neue Edition hat wie das Originalheft 64 Seiten im A4-Hochformat mit Klammerheftung, der Text ist identisch bis auf einen Vermerk im Impressum, zahlreiche Abbildungen, alles wie üblich kombiniert aus Didital- und Xerodruck. Das alte originale Heft hat mittlerweile Sammlerwert, das neue kostet 32,50 € inklusive Inlandsporto und kann unter filmmaeg@gmail.com bestellt werden.






Der zweite Versuch   -  Köln hat wieder ein Filmfestival

Die diesjährige Ausgabe der Cologne Conference erfolgt unter neuem Namen: Ab sofort heisst das Projekt Film Festival Cologne. Vor etlichen Jahren gab es schin einmal einen Versuch, in der Rheinmetropole ein eigenes Filmfestival zu etablieren, aber man ist bekanntlich die nördlichste Stadt italiens", und so verschwanden große Summen an Fördergeldern einfach in dubiosen Kanälen. Schade war´s, denn das damalige Programm war ambitioniert gewesen.

Ob der neue Name etwas daran ändern wird, dass Köln vorrangig ein wichtiger Film- und Produktions-standort, einer der wichtigsten überhaupt. aber eben keiner in punkto Rezeption ist? Was man üb- rigens schon daran erkennt, dass das Festival Filme zeigen wird, die ansonsten gar nicht in Kölner Kinos kommen werden. Bislang hatten die Kölner aus einer größeren Anzahl kleinerer Eventreihen, die man Festivals nennen mag, wählen können; nun kommt also der Elefant FFC hinzu, der wie gesagt unter dem Namen Cologne Conference eh schon präsent war. Mit Cannes und Venedig will man sich erst gar nicht anlegen, und da tut man recht, wenngleich sich das programm sehen lassen kann. Es gibt unter anderem den neuen Film Elle von Paul Verhoeven mit Isabelle Huppert, ferner wie in früheren Jahren einen ausführlichen Blick auf Fernsehserien und Fernsehfilme: Das Ganze findet statt vom 7. bis 14. Oktober.



Demnächst im Kino




Die Franzosen machen uns wieder einmal vor, wie schöne und sehenswerte Filme gedreht werden, besonders deutlich hier,wo es sich um eine Coproduktion mit den teutonischen Nachbarn handelt. Frantz, das neue Werk von Francois Ozon, besticht neben einer interessanten Handlung über die Trauer um einen im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten durch die Schauspieler und die Kamera, wobei vor allem Schwarzweiss geboten wird. Die deutschen Schauspieler werden es genossen haben, endlich mal mit einem Regisseur, der diese Bezeichnung auch wirklich verdient, arbeiten zu können. Mehr im neuen Heft. Kinostart am 29. September.




 

Samstag, 10. September 2016

Das Medien-Image der Deutschen:





Manchmal so .....


..... und meistens so.


(editorischer Hinweis: die Rechschreibfehler in diesem text sind derzeit aus technischen Gründen leider nicht korrigierbar.) Es hilft alles nichts. Konrad Adenauer, Willy Brandt, Helmut Schmidt und Merkel waren für die Zeitschrift Time je einmal Man bzw. Person of the Year, Brandt erhielt gar den Friedensnobelpreis und Merkel wurde von irgendeinem Gutmenschen für diesen Preis vorgeschlagen. Solange aber täglich (!) im Fernsehen und in vielen anderen Medien Deutsche und Nazis begrifflich gleichgesetzt werden, ändert sich nichts daran, dass der berühmtese Deusche der Welt noch immer Adolf Hiler ist, ein Mann, der bis zu seinem 43. lebensjahr einen österreichischen Pass hatte.

Fazit: Der ganze politisch korrekte Zirkus bringt letzen Endes nichts und kostet den deutschen Seuerzahler nur Geld, allein die Flüchtlinge werden in den nächsten vier Jahren hundert Milliarden verschlingen, von Schäuble schon fest eingeplant: pro Jahr 25 Milliarden  -  während mitlerweile 82 Prozent der Deutschen, also mehr als Dreiviertel, eine Kurskorrektur fordern. Thilo Sarrazin bezeichnete Merkels "Wir schaffen das"-Willkommenskultur in seinem neuesten Buch Wunschdenken als den größten politischen Fehler der Nachkriegszeit  -  zumindest um einen der größten Fehler dürfte es sich in der Tat handeln: Wir gewähren mehr als einer Million wildfremder Menschen Zugang zu unseren Sozialsystemen, zu Hartz 4, zur Krankenversicherung etc, ohne dass sie je einen Cent eingezahlt haben. Überdies steht, wie Sarrazin richtig bemerkt, unsere autochthone Kultur und Identität auf dem Spiel. Die einzigen, die neben Sarrazin gelegentlich darauf hinzuweisen wagen, sind die deutschen Juden.

Werden wir wegen all dem vom Ausland bewundert? Oder sind wir nicht viel eher der nützliche Idiot, der stellvertretend für die anderen EU-Migliedsstaaten das Gutmenschengeschäft erledigt und auch noch voll bezahlt? Selbst die Zeit, die für gewöhnlich die polittische Korrektheit mit Suppenlöffeln frisst, fragte diesbezüglich schon vor Monaten auf der Titelseite "Sind die Deutschen verrückt?" Die Zeit!! Und das will etwas heissen.


  "Wir sind die Deppen der Welt. In  Bayern bringt der Kompanie- depp das Bier und bekommt dafür eine Brotzeit. Wir bringen das Bier und zahlen die Brotzeit." (Franz Josef Strauß 1965)


Und wie reagiert das Kino? Die Norweger drehten eine leidlich nette Story Welcome to Norway, die hauptsächlich von dem gag lebt, dass es den in Norwegen ankommenden Flüchtlingen zu kalt ist und sie ihre Unterkunft auf einem Spruchband als Guantanamo bezeichnen. Bei uns reagiert der deustche Film seinem Niveau entsprechend, also schlecht bis gar nicht. in dem neuen ernsten hallervorden-Epos kommt eine Gruppe exotischer "Fachkräfte", die irrtümlich für Flüchlinge gehalten werden, in Osfriesland an. 
In der Spießer- und Faschistenrepublik Österreich gehen die Uhren freilich anders. Dort wagte man immerhin mit Höhenstrasse eine Art von Satire, die hierzulande nicht gedreht würde, aus Angst davor, fremdenfeindlich ausgelegt zu werden. Dort damitr haben die Österreicher, die jene politisch korrekte Gehirnwäsche eben nicht verinnerlicht haben, keine Probleme. Dennoch wird auch dieser Film wieder hintertürgemäß verharmlost, indem die beiden Polizisten, die nachts auf besagter Höhenstraße Autofahrer, auch wie Flüchtlinge wirkende, anhallten und abzocken, gar keine sind, sondern verkleidete Gauner.

Näheres zum Thema im kommende Woche erscheinenden Heft. (ama)







Dienstag, 30. August 2016

Ab Donnerstag im Kino







Programmhinweis:

Ben Hur 






  • Die erste Version entstand in der Stummfilmzeit. 
  • Als die zweite mit Charlton Heston in der Titelrolle in die amerikanischen Kinos kam, mietete ein US-Millionär dort eine Kopie des Stummfilms und ein Kino, um der Öffentlichkeit seine Meinung zu demonstratieren, der alte Film sei wesentlich besser.
  • Und die neue, dritte: Nun ja, recht unterhaltsam, und das berühmte Wagenrennen ist in gewisser Weise ebenbürtig, nur freilich weitgehend aus dem Rechner. Ausser Morgan Freeman wirken keine großen Stars mit. Näheres im Heft. 

Samstag, 20. August 2016

VideoDays in Köln






Und wieder mal ist Köln, Redaktionssitz dieser unserer Zeitschrift, Zentrum der Medienwelt, sind doch die VideoDays in der LanxessArena der größte YouTuber-Massenevent Europas.

Drei verschiedene Schreibweisen habe ich bisher im Netz gefunden: Videodays, wie wir es noch in der Schule gelernt haben, das wohl gangigste VideoDays und Video Days - aber Grammatik nimmt ja eh niemand mehr ernst. Offiziell geht der Trubel heute zuende, aber sicherlich wird das "Massen-Klassenrtreffen" (WDR) in der Innenstadt noch heftig weiter gefeiert.

Wir sind bekanntlich ein alternatives Magazin und konnten uns leider keinen Reporter vor Ort leisten, aber dieser Hinweis hier soll sein; wer in der Nähe ist, dem sei geraten: Nichts wie hin!













Rätseln mit Ronnie


Warum haben die Schauspie....... äh ... Darstellerinnen in den Filmen von Russ Meyer immer so große Oberweiten? Auflösung am Postende.









50 Jahre Raumschiff Enterprise


Zufällig sah ich in der Glotze am Abend anderthalb Folgen aus einer der ersten Staffeln von Raumschiff Enterprise. So leid es mir tut, aber da ich als kleiner Junge noch einige Folgen bei der deutschen Erstausstrahlung sah, kann ich mich einfach nicht an den Originaltitel Star Trek gewöhnen; akzeptieren ja, als O-Titel, der er nun mal ist, aber nicht damit warm werden. Aus demselben Grund sah ich den späteren Kapitän (oder mit C, Capitain?) Picard nur als das, was er eben auch war und ist: Symbol dafür, den Stoff bis zum Gehtnichtmehr fortzuspinnen und ordentlich zu vermarkten.
Genannte Folgen liefen auf Tele 5. Der Sender kam freilich nicht auf die Idee, die alten Sendemaster des ZDF anzumieten  -  hier wurde offenbar einfach die BluRay-Fassung abgespielt, denn es ist zwar die alte deutsche Synchronfassung, aber der Vorspann ist auf Englisch, daher erscheint als Titel nicht, wie in den fernsehprogrammen angekündigt, Raumschiff Enterprise, sondern Star Trek, wie man es von DVDs und BluRays gewohnt ist, Schnittstellen mehr auffällig als unauffällig nachsynchronisiert, und den Abspann lässt man gleich ganz weg, wie üblich beim Fernsehen. Stattdessen kommt eine leicht verunglückte Grafik, die auf das 50 Jahre-Jubiläum hinweist.

Und anschließend nach jeder Folge eine pubertäre Kleinbürgervisage, die davon schwärmt, "Star Trek" sei nicht nur eine Serie, es sei "eine Weltanschauung", mit "Bock auf Spock". Wie originell! Wem noch nicht die Lust vergangen war, weil unten rechts im Bild während der jeweiligen Enterprise-Abenteuer das Logo von Tele 5 öfter mal mit Hinweisen zu anderen Sendungen wechselte, der mochte dann beim Anblick des jugendlichen Spießer-Buffs endgültig die Muffen kriegen. Manche Szenen waren übrigens so dermaßen asynchron, wie es einst bei der Erstausstrahlung vor über 40 Jahren nie und nimmer gewesen wäre, da ist irgendwas beim Remastern schief gelaufen, entweder beim Sender oder schon auf der Scheibe. Damals war das Wort Synchronisation noch berechtigt, heute gibt es nur noch mehr oder weniger gutes Voice-Over.

Fazit: Kirk und Spock machen im TV einfach keinen Spaß mehr. Da sollte man besser im Kino den neuen Spielfilm genießen, der recht gelungen daherkommt; zwar mit anderen Schauspielern und ohne Mädels in Miniröcken und Stiefeln (typische Mode der späten Sixties), aber auch ohne Werbe- pausen und den anderen beschriebenen Mist, den uns die Mattscheibe heutzutage zumuten will. (fb)














Gesichter, die uns auffielen: Friedrich Kayssler

Er war einer der großen Charaktermimen des deutschen Theaters und filmte schon seit der Stummfilmzeit, markante Hauptrollen bekam er indes meist nur für die Bühne; nebenbei schrieb er selber Dramen und Lyrik. Friedrich Kayssler sah ich neulich in einer Rolle, die ihn ausnahmsweise mal auf der Leinwand etwas mehr zur Geltung brachte: In den Melodram Verwehte Spuren mit Christina Söderbaum, Regie ihr Gemahl Veit Harlan, dem gutes bis sehr gutes Handwerk nun mal nicht abzusprechen war. Wer Kayssler sieht, dem ist sofort klar: Hier haben wie eine Persönlichkeit, die diese Bezeichnung voll und ganz verdient, ohne aufdringliches Overacting, das hatte er nicht nötig. In Liebeneiners Bismarck-Film war er Kaiser Wilheln I., nur leider nicht gut zu erkennen wegen des Backenbarts. Wer einen Eindruck von Kayssler bekommen möchte, ist mit Verwehte Spuren besser beraten. (fb)




Rätsel-Auflösung
Angeblich waren sie alle schwanger. Primärer Grund aber ist natürlich des Auteurs persönliches Fainbe für große Busen, "weil einfach mehr zum Knuddeln und Knutschen da ist" (O-Ton Meyer).







Montag, 15. August 2016

Ab Donnerstag im Kino



Captain Fantastic - Einmal Wildnis und zurück
Natur gegen Zivilisation oder Was passiert, wenn ein Familienvater seine zahleichen Kinder von der Außenwelt abgeschirmt zu einer Art von durchtrainierten Tarzan-Pfadfindern erzieht? er tut ihnen nicht unbedingt einen Gefallen. Hintergründig und sensibel inszeniert, sehenswert.


Suicide Squad
Man meint immer, viel schlimmer könne es nicht mehr kommen mit den Drehbuchautoren, die nur heisse Luft im Kopf haben, und mit deren allseits vertrautem hirnlosen Popkornkino  -  oh ja. Man betrachte nur diesen in die Länge gezogenen Gewalt-Videoclip, in dem sich Knasties bei einem Dienst fürs Vaterland bewähren sollen. Wer sich am geistigen Niveau nicht stört und nur Action- unterhaltung sucht, der mag auf seine Kosten kommen.


Mehr wie immer im Heft.





Freitag, 12. August 2016

Rätseln mit Ronnie



Veronica Zemanova











Welches literarische Werk nennt man auch "das älteste Drehbuch der Welt"?

Auflösung am Post-Ende.





________________________________________________________________________________






KÖLN: Filmclub zieht ins Hostel


Im September wird der Filmclub Akasava erstmals im Hostel "die wohngemeinschaft" Programm machen: am 15. und 22. September laufen dort Spielfilme. Adrese: Richard-Wagner-Straße 39 am Rudolfplatz. Ob es im Theater im Hof mit Kino weitergeht, steht derzeit noch nicht fest.



______________________________________________________________________________


Demnächst im Kino


Frantz
Der neue Film von Frankreichs Wunderkind Francois Ozon ist ein französisch-deutsches Gemeinschafts- werk, mit einer deutschen Hauptdarstellerin, Paula Beer. Es geht um die Macht der Toten über die Lebenden im Jahr 1919 und die Verwirrung der Gefühle. Ein sehr ernster, mitunter zäher Film, aber mit einnehmenden Darstellern und toller Kamera. Kinostart am 29. September.



Bad Moms
Flott gelungene Komödie über junge Mutter (Mila Kunis), die vom ewigen Alltagsstress die Nade voll haben und gemeinsam mit zwei Leidensgenossinnen den Aufstand wagt und dabei gegen die fiese Elternratsvorsitzende (Christina Applegate) kandidiert. Fürs große Ablachen echt sehenswert, Kinostart eine Woche früher, 22. September.


Haymatloz - Exil in der Türkei
 Nicht nur ins Englische ("Kindergarten", "Berufsverbot"), auch ins Türkische sind Germanismen eingegangen. Das verkrampft geschriebene "Heimatlos"  hatte seinen Ursprung in der Emigtration jüdischer Wissenschaftler, die das türkische Universitätswesen mit aufbauen halfen. Etwas langatmig, aber sehenswert. Kinostart 27. Oktober.

Kritiken zu allen Filmen im nächsten Heft.



________________________________________________________________________________




                Rätsel-Auflösung:  Die Bibel.
















Samstag, 6. August 2016

Gesichter, die uns auffielen: Sandra Dee






Kaum zu glauben, was für Kübel von Hohn und Spott schon über die amerikanische Schauspielerin Sandra Dee ausgegossen wurden. Oberflächlich, nicht gerade die neue Sarah Bernard (aber wer ist das schon???), blöd weil blond etc. Einen besonderen Publikumserfolg konnte sie in ihrer Heimat verbuchen, als sie die Hauptrolle des Films Gidget ergatterte; der Titel ist ein Wortspiel aus Midget = Mittelmaß und dem Buchstaben G für Girl (bei uns April). Offenbar war dieses nicht sehr schmeichelhafte Attribut ein Vorteil, der zur Identifikation aller Mittelstands-Girls mit ihr führte, bis hin zur Vorbild-Funktion. "Look at me, I´m Sandra Dee", singt ein Mädel in dem Musical Grease. Der Film wurde Kult unter den Teenie-Mädels.

Ihre zwei wichtigsten Regisseure kamen aus Deutschland: Helmut Käutner, als er sein Hollywood-gastspiel gab, und der Emigrant Detlef Sierck/Douglas Sirk. In Käutners Kleinstadtdrama Zu jung (The Restless Years) spielte Sandra, damals 15 Jahre alt, die Hauptrolle und war keineswegs überfordert, Fachblatt Variety spendete ihr großes Lob. In Sirks Solange es Menschen gibt (Imitation of Life) durfte sie ebenfalls zeigen, was darstellerisch in ihr steckt.
Den ganz großen Auftritt hat sie am Ende, als sie ihrer Enttäuschung darüber Luft macht, dass nicht sie, son- dern ihre Mutter Lana Turner den schönen John Gavin bekommen wird - enttäuscht und wütend, ohne aber nun gleich die durchgedrehte Furie rauszulassen. Ganz großes Kino, Douglas Sirk eben. Man glaubt es kaum....... wer noch an Sandra Dees Fähigkeiten zweifelte, der schaue sich mal diese Sequenz an, da können unsere teutonischen Jungmiminnen nicht mithalten. (fb)


________________________________________________________________________________

Demnächst im Kino

24 Wochen

Kinostart ist am 22. September, als wolle man dem Unheil zuvorkommen (kleiner Scherz). Was der Titel bedeutet, erraten zuerst die Frauen vor den männern: Bis zur 24. Woche kann man noch abtreiben, ohne so ganz das Gesicht zu verlieren, wobei sich die gesetzeslage öfters ändert und grundsätzlich ist Schwangerschaftsabbruch in Deutschland nach wie vor illegal. Julia Jentsch ist schwanger und zunächst im wahrsten Sinne voll der Vorfreude, als man feststellt, dass ihr Kind ein "Downie" sein wird; "Mongo darf man nicht mehr sagen", betont ihr Mann (B Mädel). Und es kommt noch schlimmer. der nachwuchs wird auch noch von Anbeginn an ein krankes Herz haben. Also weg damit oder nicht? Ob sich das Drama lohnt zu sehen, steht im nächsten Heft.




Freitag, 5. August 2016

Olympia im Film



Jean Peters

                                                                                                              
Zeit für Legenden  -  Die unglaubliche Geschichte der                    Leni Riefenstahl







                                                                                            von Frank Blum


 

"Sie war die größte Regisseurin aller Zeiten. Man muss sich nur mal ihren Olympia-Film ansehen." (Quentin Tarantino)



Ich gebe zu, bei diesem Thema bin ich befangen. Als 13- oder 14jähriger sah ich im damaligen Kölner Programmkino Bambi den ersten Teil des Olympia-Films von Leni Riefenstahl mit dem schönen naheliegenden Titel Fest der Völker, und seitdem habe ich für die allzu orthodoxen und politisch korrekten Gutmenschen unter ihren Kritikern kein Verständnis mehr.

Vor Filmbeginn musste man freilich einen ungefähr zehn Minuten langen einführenden Tonbandkom- mentar über sich ergehen lassen, denn schon damals war das Ganze ein "heisses Eisen". Der Prophet gilt eben nichts im eigenen Land (außer mir waren nur noch ca. zwei Leute im Kino), selbst dann nicht, wenn eine Frau hingeht und den einzigen wahrhaft avantgardistischen Film dreht, der im NS-Staat entstand und der die Entwicklung der filmischen Ästhetik wesentlich voranbrachte -  aber bei den Nazis halt, daher kommt wie beim pawlow´schen Hund in diesem unserem Land so rasch wie sonst nur noch in Israel die "Ja aber Auschwitz"-Moralkeule, nicht mal unbedingt  im  mosaisch geprägten Filmbetrieb Amerikas, dort hatte die Riefenstahl Verteidiger von Shirley Clarke - schon in den 70er Jahren - bis eben Tarantino; als ob die Olympischen Spiele von 1936 und die Gaskammern interferiert hätten.

Eben das möchte der Schulfunk-Ableger Zeit für Legenden - Die unglaubliche Geschichte des Jesse Owens suggerieren, der seit voriger Woche in den Kinos läuft. Ein wohl an sich gut gemeintes Biopic über Owens, einen der Stars von 36, das allerdings in mehr als einer Hinsicht arg frisiert erscheint. Zu Beginn sieht man Avery Brundage (Jeremy Irons) in Berlin im offenen Wagen durch Berlin fahren, als er eine Verhaftung normaler Bürger sieht; was bedeuten soll, damals hätte in der Bevölkerung ähnlicher Frust und ähnliche Angst geherrscht wie später, etwa nach dem Attentat vom 20. Juli.

Reine Geschichtsfälschung! Im Gegenteil herrschte 36 nicht nur in Berlin eine Art von Aufbruch- stimmung, motiviert vor allem aufgrund der wirtschaftlichen Konjunktur und der zurückgehenden Arbeitslosigkeit. Sicherlich gab es schon damals Verhaftungen, aber die große Inhaftierungswelle von 33/34 war vorüber  und das ökonomische "Aufbauwerk des Führers" schien zu greifen.
Ebenfalls nicht repräsentativ ist die gezeigte Debatte, ob die USA überhaupt teilnehmen oder die Berliner Spiele boykottieren sollten, man sieht wichtige Männer im erregten Für und Wider - in New York! Es gab aber auch große amerikanische Städte mit einem hohen Anteil deutschstämmiger und zugleich nichtjüdischer Bürger, die natürlich schon ganz grundsätzlich bis begeisert die Teilnahme bejahten, nicht unbedingt weil man die Nazis so toll fand, sondern weil man einfach deutsche Wurzeln hatte. Wenn dort ein antideutscher Film in den Kinos lief, wurden die Kinos mitunter einfach angezündet und abgefackelt. Im weitgehend von Juden dominierten New York hingegen wehte natürlich ein anderer Wind, der Film tut aber so, als sei die Metropole stellvertretend für das ganze Land gewesen.

Immerhin, die US-Mannschaft wird bei der Ankunft von sympathischen Berlinern begeisert empfangen, das sieht man schon, ebenso die Freundschaft zwischen Owens und dem Sportler Long, die Riefenstahl selbst tritt auf und ist nicht die völlig Böse, das hat man sich denn doch nicht getraut. Am Schluss wird einem nochmal aufs Butterbrot geschmiert, dass dasselbe Land drei Jahre später den Zweiten Weltkrieg begann - freilich auch mit falscher Suggestion, als hätte Hitler auf den roten Knopf gedrückt und auf der ganzen Welt sei Krieg gewesen. Der Zweite Weltkrieg war bis 1941 ein "europäischer Bürgerkrieg", eine Formulierung, die nicht nur Jost Nolte verwendet  -  und Polen wurde von Deutschland und Russland angegriffen! Nur waren die Russen so schlau, ein paar Tage zu warten.
Fazit: Ein antideutscher Film aus dem jüdischen Hollywood, wie sollte es auch anders sein. Spielberg wollte es vor Jahren mit seinem München-Epos über die 72er-Olympiade besonders schlau machen. Wohl um sich der Kritik am allzu Projüdischen von vorhherein zu entziehen, brachte er Palästinenser auf die Leinwand, die eben nicht als die absoluten Bad Guys wirkten; wobei er sich das Hintertürchen offen ließ, er habe ja schließlich eine Art Roman über die Spiele mit viel frei Erfundenem serviert.

Es gab noch viele andere Filme, auch über andere Olympische Spiele, bislang hat jedoch nur der Zweiteiler von Leni Riefenstahl filmhistorische Bedeutung erlangt. Wer im September nach Ende von Rio noch immer nicht genug von Olympia hat, kann sich den Riefenstahl-Film dann in Köln im Filmclub Akasava auf der großen Leinwand genießen (als DVD kostet er im Augenblick bei Amazon ca. 90 Euro). Termin folgt auf www.akasavaclub.blogspot.de.