Freitag, 29. Juli 2016

Demnächst im Kino



Hedi von Mohamed Ben Attia

Der Tod des Handlungsreisenden, wenn auch "nur" ein seelischer und auf Tunesisch. Der sym- pathische Protagonist Hedi ist nicht der geborene Vertreter, das merkt man sofort, er soll in Tunesien frnzösische Autos verkaufen, ist aber im Herzen zeichner und viel zu introvertiert. Dennoch versucht er, sich von der bevorstehenden Heirat und der Bevormundung durch seine Mutter zu befreien. 
Eine Koproduktion von Tunesien, Frankreich, Belgien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten - und dann bringen sie noch nicht mal eine grammatisch und sinngemäß richtige Unter- titelung zustande, es wird auch noch Englisch und Deutsch in derselben Kopie zugemutet. Ob der Film an sich dennoch was taugt, kann man vor dem Kinostart am 22. September im nächsten Heft lesen.




Samstag, 16. Juli 2016

Ratschlag für Filmbuchleser







 Stichwort Kölner Kinogeschichte

Das Film Mäg hat seit seiner Gründung im Jahre 2008 die Kölner Kinoszene kontinuierlich begleitet und wiederholt auch die Geschichte der Kölner Filmtheater geschildert. Es sei hier nur an unsere ausführliche, auf zwei Hefte verteilte Darstellung der Geschichte der Hahnentor-Lichtspiele verwiesen, in dem zu verweilen ich selbst noch das große Vergnügen hatte. Außerdem gab es u. a. Beiträge zum UFA-Palast, zum Lux am Dom zum Urania in Köln-Ehrenfeld und zum Stern in Köln-Mülheim.

Nun läuft seit einiger Zeit im Kölnischen Stadtmuseum eine Ausstellung zur Geschichte der Kölner Kinos. Im Emons-Verlag ist hierzu, wenn schon kein richtiger Katalog, so doch ein "Begleitbuch", wie man das so nennt, erschienen, Titel Kino in Köln. Nicht das erste seiner Art, vor einem Viertel- jahrhundert erschien der hervorragende großformatige Band Vom Sehen im Dunkeln, der bereits alles Wesentliche bis zum Jahr 1990 enthält, was man über die Geschichte der Filmtheater in dieser unserer Stadt wissen muss. Man wusste also auch damals schon, dass die erste öffentliche Kinovorstellung in Deutschland tatsächlich in Köln stattfand.

Lohnt sich also die Anschaffung dieses neuen Buches überhaupt? NEIN, nicht unbedingt und nicht nur für Film Mäg-Leser nicht. Näheres im aktuellen Heft.



Stichwort Münchner Kinogeschichte 

Wie anders ist doch die einstige "heimliche Hauptstadt". Dort haben sich nun vier Idealisten zusammengetan, um das im Juni geschlossene Kino Maxim wiederzueröffnen.Im Oktober soll das - man glaubt es kaum - 104 Jahre alte Kino unter dem Namen "Neues Maxim" wieder Filme zeigen. Die Viererbande will einen Förderverein gründen, denn aus eigenen Mitteln dürfte das Vorhaben kaum zu schaffen sein.

Nicht unrealistisch, denn erstens ist München nicht eine derart kinofeindliche oder freundlicher gesagt kino-ignorante Stadt wie Köln, und zweitens ist sie neben Düsseldorf die mit den meisten Millionären. Allerdings fühlen diese sich grundsätzlich längst nicht in gleicher Weise für Kunst und Kultur ver- antwortlich wie etwa die Reichen in den USA, doch es gibt ein paar Ausnahmen.  -  Der Hausbesitzer wollte dem Kino die Miete von 2.000 auf 3.000 Euro erhöhen, was einem Todesurteil ebenso gleich kam wie einst bei uns die angekündigte Mieterhöhung für das Broadway (vormals City) in der Ehrenstraße, die offenbar die Kündigung damals erzwingen wollte.



Der Saal im Februar vor der Schließung.



Die Aussenfassade heute. Vorläufig ist noch alles Baustelle, mit dem Abriss war schon begonnen worden.  -  In Köln hatten nach dem Krieg einige Stummfilmkinos noch überlebt wie das schon schon genannte kleine Urania, aber es gibt sie schon lange nicht mehr.





Samstag, 9. Juli 2016

Einfach unfassbar .....







Vor Kurzem hatten wir tatsächlich einen neuen Anne-Frank-Film, dann einen neuen Film über Lou Andreas-Salome und weiteres aus der Kategorie "Filme, die die Welt nicht braucht". Demnächst erwarten uns dafür nun folgende Kunstwerke: Der zweite Teil von Die Unfassbaren, ein Remake von Elliot das Schmunzelmonster, ein Remake von Ghostbusters, ein Tarzanfilm.....

Fazit: Den sogenannten Drehbuchautoren fällt nichts, aber auch gar nichts Neues mehr ein, Ausnahmen bestätigen nur die Regel und gehören ebenfalls in oben genannte Schublade. Egal ob Berlin oder Hollywood: Der Einfallsreichtum sogenannter Autoren tendiert genen Nullkommanullnull.

Wie soll man das erklären? Damit, dass diese Damen und Herren am Ende gar nur heisse Luft im Kopf haben? Nun ja, dürfte oft genug der Fall sein. Wahrscheinlich erscheint aber auch, dass sie nicht anders dürfen, selbst wenn sie könnten, weil die Produzenten den Mißerfolg scheuen wie der Teufel das Weihwasser (sofern Ihre Vorhaben nicht bereits durch Fördermittel, Product Placement, Rechteverkauf etc. vorfinanziert und kein Risiko mehr sind!) und darauf setzen, dass die Erfolge von vor 30 Jahren und mehr heute vielleicht modisch aufgebrezelt wieder ein Erfolg werden können - wobei der alte Elliot-Film doch bereits eine Katastrophe war, oder will man es jetzt etwa besser machen???

Eigentlich hat man gar keine große Lust, sich damit noch zu befassen. Einfach nur unglaublich, unfassbar! Wir leben in der Postpostmoderne, es gibt nur noch die Retroretro. Was tut man in so einem Fall? Am Besten die jeweils alten Filme gucken, grundsätzlich gilt mehr denn je die Faustregel: Je oller, je doller! (ama)





Samstag, 2. Juli 2016

Fußball im Fernsehen






Wir sind also eine Runde weiter in der EM, wie schön, auch wenn einem die Italiener leid tun können. Zwei Dinge fielen mir bei den Übertragungen der letzten Spiele auf: Ich kann mich einfach nicht an den plötzlichen heransausenden gezeichneten Pokal oder was das sein soll gewöhnen, der einem ab und an mitten im Spiel für den Bruchteil einer Sekunde entgegenzoomt. Eigentlich eine Zumutung! Sollen damit etwa die Rechte der Aufzeichnung geschützt werden? Wo diese Rechte liegen, dürfte doch wohl klar sein, und vor dem Senderlogo oben links ist man eh während der gesamten Zeit nicht verschont, schlimm genug.

 Ein weit deutlicheres Zeichen für die totale Vermarktung dieses "Turniers", wie es mitunter so schön heisst: Bei den anschließenden sofortigen Kurz-Interviews nach Spielen müssen die Spieler sich vor jener Wand posieren, auf der die zahlreichen Logos der Sponsoren oder wie man die Firmen nennen soll prangen. Diese sind im Hintergrund und werden natürlich gestochen scharf übertragen - dafür ist der Spieler zwar im Vordergrund, aber bei genauerem Hinsehen immer leicht unscharf. Gibt es eine deutlichere Metapher der Dominanz des kommerzes über den Fußballwesen? Wohl kaum.




Nicht vergessen: Am Donnerstag beginnt das Festival Kölner Kino Nächte, es dauert bis ein- schließlich Sonntag. Insgesamt laugen 50 Filme bzw. darunter einige Kurzfilmprogramme. (ama)





Oscar der freundliche Cineast




"Früher produzierte Warner Bros. Filme wie Hitchcocks Bei Anruf Mord, und heute: Bares für Rares, fürs ZDF. Welch ein Abstieg!"