Samstag, 16. Januar 2016

Demnächst im Kino




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Quentin Tarantinos neues Opus namens The Hateful Eight, auch The Hateful 8 geschrieben, ist wohl leider eines der uninteressanteren Werke des Meisters geworden, sagen wir mal leidlich interessant gescheitert. Er gehört wenn man so will in Schubladen wie Retro-Western, Kammerspiel und, wegen der Dialoglastigkeit, verfilmtes Hörspiel. Dass er noch auf 70mm und dem noch weit selteneren 65mm gedreht hat, ehrt ihn, allein der Grund wird nicht recht klar. Um die Gesichter von Jackson, Madsen und den anderen noch besser und schöner einzufangen, oder der Landschaft wegen? Auch dauert Eight entschieden zu lang, es sei denn man mag es opernhaft ausgewalzt, aber erfahrungegemäß ist dies immer eine Minderheit. Ausführliche Kritik im nächsten Heft.












Nicht zum ersten Mal sind die Kölner das Opfer ihrer eigenen Mega-Toleranz, die sich in Sprüchen wie "Mer muss och jönne künne" und "Jeder Jeck is anders" manifestiert, geworden. Die Rheinmetropole ist bekannt dafür, Devianzen zu dulden, die man sich anderswo nicht auszuführen trauen würde, und so kamen die etwa tausend Herrschaften in der Sylvesternacht nicht zufällig gerade in Köln zusammen, um zu tun, was die Medien mitlerweile bis zum Überdruß im In- und Ausland geschildert haben. Ich kenne den Kölner Hauptrbnahnhof (in dem es übrigens jahrzehntelang ein Kino gab, eines der AKIs) recht gut, als ich als beinahe täglicher Pendler dieses Gebiet zwangsläufig betreten muss, und weiss daher, was die meisten medien offenbar nicht wissen, dass sich nämlich fast direkt hinter dem nördlichen Eingangsbereich zur Domseite hin eine Polizeistation befindet. In jener nacht haben sich die beamten offenbar nicht getraut einzugreifen, obwohl sie nur ein paar Schritte hätten laugen müssen, weil sie der Minderheit waren, in einer verschwindend kleinen sogar.  - Die politisch korrekten Gutmenschen nicht nur in Köln befinden sich seit Sylvester in einem Dilemma, da zwei ihrer Paradigmen nicht mehr miteinander harmonieren: Das eine lautet "Frauen dürfen weder vergewaltigt noch in anderer Form belästigt werden", das andere "Ausländer darf man nicht kritisieren". Was aber nun, wenn die Ausländer Frauen belästigen? Dann bekommt das Gutmenschen-Weltbild, demzufolge nicht sein kann, was nicht sein darf, auf einmal Sprünge. Aber sie werden nicht dazulernen, no chance, ich kenne diesen Menschenschlag nur zu genau. Wenn ein Tier die Kölner repräsentieren sollte, dann zweifelsohne Vogel Strauß.

Es ist denn auch kein Zufall, dass ausgerechnet ein Kölner Verleih nun eine Doku über den 2004 verübten Nagelbombenanschlag vor einem türkischen Frisörladen in Köln in die Kinos bringt, unter dem etwas sperrigen Titel Der Kuaför aus der Keupstraße. Nach altvertrauter Manier werden hier dem Zuschauer wieder die sogenannnten politisch korrekten Muster vom Typ "Türken gut - Deutsche schlecht" aufs Butterbrot geschmiert. Die Dokus der Firma Realfiction bedeuten nicht immer die absolute Zierde ihres Genres, manchmal sind Highlights dabei, ohne Frage, der Verleih wurde für sein Programm auch schon ausgezeichnet. Dieser Film ist nun sozusagen gerade noch sehenswert und gewiß kein Highlight, weder inhaltlich noch formal, leider. Alles Nähere ausführlich im Heft. (fb)


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